Anfang und Ende der Musik …

By cjg on 2. Januar 2016 — 1 min read

Es gibt Tage, an denen man dankbar ist für den Zufall oder an denen man sich fragt, ob es Zufall gibt…Eine meiner Kardinalfragen war lange Zeit, wie ein Brückenschlag von der Ton- zur Baukunst wohl konkret gehen könnte… en passant kommt im Radio gestern Morgen ein Hinweis zu einer Veranstaltung und schon war´s geschehen.

„Musik und Mathematik“ – natürlich. Deutlich und klar werden nun die Bezüge vom abstrakten Begriff zur abstrakten Geometrie. Die Geburt der Architektur aus dem Geiste der Mathematik…oder so ähnlich.
Johann Sebastian Bach sei „Anfang und Ende aller Musik“. Das ist ein viel zitierter Ausspruch von Max Reger. Darauf hat sich auch Orm Finnendahl von der Musikhochschule Freiburg besonnen, als er die Zuhörer mit seinem Beitrag: „Kalkulierte Empfindung: Was ist an der Musik mathematisch?“ in die Goldberg-Variationen brachte.

Die symmetrische Struktur des Bachschen Spät- und Meisterwerks stand im Mittelpunkt seiner musikalisch unterlegten Analyse der Notenschrift. Symmetrie in der höchsten Meisterschaft; Symmetrie, die in der Mikro- wie Makrostruktur angelegt ist; Symmetrie, die um mehrerer Drehachsen läuft…

Das Grundmotiv in seiner Einzelheit besticht durch Klarheit und formt doch gleichzeitig hochkomplexe Vielheit. Die Assoziation zu Fraktalen lag denn auch schnell nah. Orm Finnendahl endete mit dem Hinweis, dass der Genius Bachs sich auch noch darin zeige, dass die symmetrische Struktur der Komposition mit Kanons -geradezu ornamental- angereichert ist.

Veröffentlicht in: Gedankenwerkstatt