Freiheit oder Bequemlichkeit? »Vor Allem und zuerst Bequemlichkeit«. In die weitere Aufzählung fügte Nietzsche noch den Instinkt zur Öffentlichkeit, zugehörig Schauspielerlärm nebst Bumbum und ein auf dem Bauch liegen vor allen gleichmacherischen Tugenden. So weit, so schlecht, nahm der Philosoph seinerzeit die urbanen Auswirkungen einer ökonomisch getriebenen Genealogie der Bequemlichkeit wahr, die Adam Smith bereits Ende des 18.... Lesen
Wanderungen im Ge-Stell: Anarchäologie Ein Anthropologe und ein Archäologe sprechen ein Jahrzehnt lang darüber, was in den weitgehend unerforschten 30.000 Jahren vor unserer Zeitrechnung passierte. Genügend Möglichkeit also, Gegenden außerhalb des Ge-Stelles zu erkunden. Befruchtend wird solch ein Unterfangen dann, wenn die Fragestellung über die jeweiligen Fachgebietsgrenzen hinaus weist. Dies geschieht im Buch „Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit“,... Lesen
Wanderungen im Ge-Stell: Im Spiegelkabinett der BioMedien Seit Anfang der 1930er Jahre schrieb Martin Heidegger rund 40 Jahre lang die „Schwarzen Hefte“ fort. In diesen tagebuchartigen Aufzeichnungen, Gedanken, Gedichten und Reflexionen taucht gegen Ende der 1960er Jahre der lapidare Satz auf: „Das »biological engineering«, die biochemische Physik – die bislang extremste Ausformung des Ge-Stelles.“ (Heidegger, S. 274) Die noch bis 18. August... Lesen
Wanderungen im Ge-Stell: Die metaverse Kopfgeburt Die Maschine erscheint mir oft als kleine Schwester der Architektur. Es braucht einen vorlaufenden Willen zu ihr. Sie wird entworfen, geplant, konstruiert, erprobt, bedient, aussortiert, zerstört oder wiederverwertet. Wie das Bauwerk folgt auch die Maschine im Gebrauch einem Plan. Es soll etwas Bestimmtes mit ihr passieren. Zugehörige Erwartungen können auch eine Art Sog erzeugen, der... Lesen
Wanderungen im Ge-Stell: AR(chitekturporno) Architekturporno oder auch „architectureporn“ sind in der Szene bekannte Begriffe. Sie zeugen von einem Problembewusstsein, denn Architektur findet heutzutage im gerüttelt Maß visuell (Simulationen, Renderings, Broschüren, Bildergalerien etc.) statt. Lediglich augenscheinliche Sphären schließen leibliches Erleben zwar nicht ganz aus, schränken dessen Wirkungsbreite allerdings ein. Merleau-Ponty lehrte uns diesbezüglich z. B. eine Leiblichkeit des lüsternen Blickes,... Lesen
Wanderungen im Ge-Stell: Rationalitätsutopia Georg Vrachliotis rekonstruierte bereits vor einem guten Jahrzehnt die operativen Maßnahmen zur Verkümmerungskarriere deutscher Nachkriegsarchitektur. Sein 2020 neu aufgelegtes Buch (s.u.) gibt gute Gelegenheit, eine Route für den heutigen Spaziergang durch das Ge-Stell festzulegen. Die Kybernetik (Steuermannskunst) hatte sich aus Übersee ab Mitte der 1940er Jahre langsam herangeschlichen und nur für wenige war das ganze... Lesen
Wanderungen im Ge-Stell: Vorbildlich, nicht utopisch! Lange ist es her, dass ich Hans Kollhoff persönlich erlebte. Im Reisebus gondelten wir damaligen Architekturstudenten mit ihm durch Berlin. Er zeigte seine Stadt, lobte dieses und jenes Gebäude mit Emphase und verriss andere ohne jede Gnade. In der Rückschau ist unsere damalige Ratlosigkeit bezeichnend. Wir kamen nicht zurecht mit seiner klaren Kante. Irgendetwas wehrte... Lesen