Die Ahnung trieb auf die nächste Ernüchterung zu, denn der vermeitliche Gipfel war wieder nur ein Grat und ihm folgte die nächste Senke…
Es war wie der Versuch, die wilde See glattzustreichen. Der Hand folgte augenblicklich der nächste Strudel…
Die Hölzbläser schafften es immer wieder, den Andrang der Streicher zu bändigen. Sie hielten die klare Kontur – wie der Rahmen das Bild…
Blechbläser und Steicher liefen mit ansteigendem Tempo aufeinander zu. Sie kollidierten aber nicht, sondern verschmolzen zu einem gewaltigen Blitz, der mit leichter Verzögerung verheerend explodierte….
Die Streicher gaben auch in den höchsten Kulminationsstufen des Geflechts die gliedernde Bewegung…
Das bisschen der Blechbläser reichte oft aus, um fast zu bersten…
Machmal egalisierte die gleichmäßige Fülle alle treibenden Kräfte zu einem gemeinsamen Anschwellen…
Die Gefahr war groß, in zu hohem Tempo auf den Gipfel zu stürmen. Man fiel zu leicht in die Tiefe dahinter…
Das weite Tragen der Holzbläser lebte von Zeit zu Zeit vom entfernten, kurzweiligen Geplaudern der Streicher…
Das schicksalsschwere Thema brachte sich an den wichtigen Stellen stets in Erinnerung…
Die Pauke schlug einen Riss. Die Streicher folgen sofort dem eindringenden Lichtschein und drangen an die Oberfläche. Danach gab es kein Halten mehr und die Mauern fielen…
Es gelang, die Kontrabässe in einer hauchdünnen Sphäre fast unhörbar wirken zu lassen…
Die Blechbläser zogen am Ende langsam, doch unaufhaltsam die Seele aus dem Leib…
Die Pauken verhinderten das Sterben und trieben einen zurück in die Gegenwart…
(Jean Sibelius: Sinf. 4)