Hinübermenschen

By cjg on 3. Juni 2021 — 1 min read

Alle drei waren der Einladung gefolgt und schon wieder fort. Knappe zwei Stunden hatten gereicht, um Klarheit über den Projektstart des Folgemodells zu bekommen. Es war aufschlussreich, die Vorgänger sich selbst reflektieren zu lassen. Sie waren das erste Mal aufeinandergetroffen. Besser hätte der Gastgeber die Entwicklung nicht zusammenfassen können. Er sieht sich nun die Aufzeichnung des Gesprächs an und wird für den Auftraggeber ein Protokoll anfertigen.
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Der Gastgeber: Sprachmemo »Hinübermenschen«: falls Sie Zeit zum Ansehen finden, schicke ich das Aufzeichnungsvideo mit. Die Erwartungen an das Gespräch erfüllten sich. Drei Hinübermenschen, drei Museumsstücke des Maschinenzeitalters, drei Machenschaften des Denkbaren ihrer Zeiten. Man kann das Design noch gut erkennen: 19, das tragsame Kamel der unendlichen Schwere, dann zwei Variationen des kämpfenden Löwen. Hier zeigt sich, dass die Entscheidung richtig war, mehreren Linien zu folgen. 20 brachte die Verwandlung organisch voran, und 21 technologisch.
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Wir können das nächste Modell ohne Probleme auf die Bahn bringen. Genügend Daten für 22 sind verfügbar und es ist eine absolut berechtigte Annahme, dass die Umsetzung der Organischen aus der globalen Matrix ins virtuelle Refugium bei Fertigstellung des Modells abgeschlossen sein wird. Es soll ja der finale Hinübermensch sein, und dem Ursprungsdesign folgend, ist die Bezeichnung »Kind« vorgesehen. Ich bitte um Rückmeldung und Freigabe des Projektstarts.

Erschienen: TUMULT. Vierteljahresschrift für Konsensstörung; Sommer 2021, S. 73-76.