Man vergegenwärtige sich die Situation der deutschen Westfrontkämpfer im Ersten Weltkrieg. Inmitten des Unvorstellbaren. Im Lauf zu etwas, das alle menschlichen Maßstäbe sprengte und dennoch Realität war…
Die Soldaten in den Gräben und auf den Gefechtsfeldern haben Erfahrungen geteilt, die sie über mythologische Sprachbilder mitteilten. Sprachbilder, die oft Ohrenzeugenberichten gleichen; so tauchen einzelne Begriffe wie z.B. Wut, Tosen, Toben, Gebrüll, Gebell oder Dröhnen regelmäßig auf. Gängig sind bei einigen Autoren auch musikalische Schilderungen. Sie bezeugen die Klänge verschiedener Waffen oder Granaten einzeln oder im kakophonen Zusammenhang. Mythologische oder auch apokalyptische Klang-Assoziationen stehen Pate dabei, eine urgründige und vergessene Partitur zu entschlüsseln: die Titanophonie.
Erschienen: LILI. Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, Heft 179 (2015), S. 44-60, Link zum Verlags-PDF.