Bricolage – Über die Tiefenschichten des Bastelns … Das Arrangieren von Teilen, die aus ihren bisherigen Kontexten gelöst wurden, versetzt meist in Euphorie. Es schwingt eine Art Hoffnung mit – oder auch Erwartung. Selbst nach Fertigstellung bietet sich der Eindruck, es würde etwas in Bewegung bleiben. Collagen und Bricolagen wirken vorübergehend und wollen fortgesetzt werden… Mit Fokus auf die Architekturproduktion versucht sich der... Lesen
Versuche über das Musikhören … Josephine Geisler hat die Druckfassung ihrer Dissertation vorgelegt: »Tonwahrnehmung und Musikhören. Phänomenologische, hermeneutische und bildungspolitische Zugänge« will erörtern, wie Musik wirkt und behandelt dabei die letzten 200 Jahre europäischer Instrumentalmusik. Ton und Tonfolgen, Ton und Leib, musikalisches Verstehen und Bildungssinn des Musikhörens sind die Kapitel betitelt und mit Husserl, Heidegger, Plessner und Anders gebaut. Schließend... Lesen
Hybrider Krieg und kollektive Gedächtnisse … 72 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist das Baltikum wieder im militärischen Fokus Deutschlands. Wer sind die uralten Ethnien, die sich in den Staaten Estland, Lettland und Litauen sammeln? Was prägt ihre kulturellen Gedächtnisse? Wie ist das Verhältnis bestellt zu uns, die wir über 800 Jahre lang die Region mitgestalteten? Und wie das zu... Lesen
Deutschland um 1900. Eine unzeitgemäße Betrachtung? Gewichtig und groß stellt sich das neue Buch „Deutschland um 1900“ dar. Der Taschen-Verlag präsentiert darin auf 612 Seiten rund 800 Farbbilder. Das sogenannte Photochromverfahren, Druckplatten auf Basis der Fotografie, machte es seinerzeit möglich, die wilhelminische Welt „in naturgetreuer Farbwiedergabe“ zu dokumentieren. Das Interesse an Technik- und Mediengeschichte mag ein Zugang sein, um dieses Buch... Lesen
Die schlechte Unendlichkeit … Der folgende Essay lässt ein Lot in die Tiefen sinken, das bei Grundkontakt eine fatale Neigung nachzeichnet, die Teile von uns Deutschen in die Autoaggression und zur Selbstverleugnung treiben kann. So schrieb der konservative Nachkriegslotse Armin Mohler im Essay »Und dann und wann ein Caspar David Friedrich« über die bildende Kunst und zeigte an ihr... Lesen
Über das Tanzen reden … Wim Wenders setzte vor fünf Jahren der Tänzerin und Choreografin Pina Bausch (1940-2009) ein filmisches Denkmal. Mit den Mittel dieses Zeitmediums gelang es ihm, die Arbeiten der langjährigen Chefin des „Tanztheater Wuppertal“ einzufangen. Bis auf einige Sequenzen sah man seinerzeit fertige Projekte, aber kaum den Arbeitsprozess von Choreografin und Compagnie. Eine Lücke, die nun die... Lesen
Das Bauwerk Nicht-Ich … Auszug aus einem Essay über epidemische Identitätslosigkeit im Baugeschehen: „ […] In mehr oder weniger bewusster Anlehnung ergehen sich viele Architekten heutzutage in solchem Utopieüberschuss und üben sich darin, die urbane Gegenwart und Zukunft stets weltweit zu betrachten und mittels Bauwerken unser Leben experimentell, vermischt, überlagert, geschichtslos, nomadisch und kosmopolitisch zu strukturieren. Identität ernst zu... Lesen